- Yared Zeleke, erster in Cannes ausgewählter Äthiopier: Mich kneifen, um es zu glauben! PORTRAIT – LESEN
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2015.05.11 um 07:30 Uhr – von Sophie Laubie – AFP
Das Herz von Yared Zeleke, 36, hämmert. In ein paar Tagen wird er mit seinem Film “Lamb” der erste äthiopische Filmmemacher sein, über den roten Teppich des Cannes Festival Official Selection zu gehen. “Es ist erstaunlich! Ich kneife mich immer noch, um es zu glauben”, sagte er.
“Ich fühle mich wirklich dankbar, glücklich und bin stolz darauf, diesen Teil der Welt zu vertreten”, sagte der Filmemacher in Paris wenige Tage vor der Eröffnung des Festivals gegenüber AFP.
Er erfuhr die Nachricht von seiner Wahl, während er bei der Tonbearbeitung seines Films war. “Das hatte wirklich meinen Tag, meine Woche, mein Jahr, mein Leben aufgehellt!”, scherzte der junge Regisseur mit kurzen Haaren, spontan, lachend.
Der in Cannes in der Talentsuchersektion “Un certain regard” (Ein gewisser Blick) ausgewählte Film “Lamb” (Lamm), gedreht in Äthiopien, ist sein erster Spielfilm.
Der Film erzählt die Geschichte von Ephraim, einem Kind von neun Jahren, das, nachdem er seine Mutter verloren hat, von seinem Vater zu entfernten Verwandten in den Bergen geschickt wird, begleitet von seinem unzertrennlichen Lämmchen Chuni. Aber sein Onkel bat ihn, sein Schaf für ein Fest zu schlachten. Er muss dann also Strategeme erfinden, um es zu retten.
Yared Zeleke kam bereits nach Cannes im Jahr 2013, mit seinem Filmprojekt, im Rahmen des Cinéfondation Ateliers, wo die jungen Filmemacher potenzielle Partner treffen können.
Nach der Gründung einer Gesellschaft in Addis Abeba mit seiner ghanaischen Produzentin bekam er Unterstützung von französischen Co-Herstellern und Händlern. Obwohl, sagte er, “wie bei vielen frühe Filme, war es notwendig, zu kämpfen, um zu versuchen, die Finanzierung zu haben.” Besonders, wenn es um eine Geschichte geht “mit Kindern und Haustieren in Afrika, in Äthiopien.”
– “Verlorenes Paradis” –
Das afrikanische Kinos ist “sehr zerbrechlich”, so Yared Zeleke, der heute in Äthiopien lebt nach zwanzig Jahren fern von seinem Land.
Filme dieses Kontinents zu finanzieren “ist eine Herausforderung, bis die Menschen sich dem Gedanken öffnen, dass etwas von diesem Teil der Welt kommen könnte”, fügte er hinzu.
Aber “während die Wirtschaft wächst, mehr und mehr Menschen gebildet werden, ist es Zeit, dass wir Afrikaner unsere eigenen Geschichten erzählen, eingespeist aus unserem Leben, unseren Erfahrungen”.
Geboren in Addis Abeba, wo er von seiner Großmutter aufgezogen wurde, verließ Yared Zeleke Äthiopien für die Vereinigten Staaten im Jahre 1987, um seinen Vater, der die kommunistische Diktatur geflohen war, wieder zu finden.
Er war zunächst nicht für eine Karriere in der 7. Kunst (Kino) vorbestimmt. Er studierte zunächst Agrarökonomie, “weil ich mit äthiopischen Bauern arbeiten wollte”, bis er merkte, “mein Ding war wirklich, Geschichten zu erzählen.”
In Film an der New York University ausgebildet wurde er von Professor und Regisseur Todd Solondz (“Happiness”), der “mich ermutigte, meinen Film zu machen”, sagt er.
Mit dem Schreiben der Geschichte von “Lamb” wollte der Filmemacher irgendwie über seine eigene Geschichte sprechen, der eines “verlorenen Paradieses”.
“Ich wurde in die Vereinigten Staaten geschickt, das Land aller Träume für einen Äthiopier, damals wie auch jetzt vielleicht. Aber für mich war es wie ein Alptraum, weil ich nicht wollte, meine Familie zu verlassen, und mein Land “, sagte der junge Mann, dem “es sich gut anfühlt, zurück zu sein. ”
Besonders durch die Produktionsfirma, die er mitbegründete, will Yared Zeleke auch “der Filmindustrie” in Äthiopien helfen. Weil es, wie er sagt, in seinem Land “keine Einrichtungen oder Finanzierung gibt, um das Wachstum des Kinos zu unterstützen. Es gibt noch viel zu tun.”
“Ich habe viele Träume”, fügt er hinzu. Ich möchte Videoclubs öffnen für Menschen, um den Zugriff auf Filme aus der ganzen Welt zu haben. Ich würde gerne Film an der Universität oder in Workshops für Schauspieler und Filmschaffende unterrichten. ”
© 2015 AFP
- Cannes Film Festival: diskrete Präsenz des afrikanischen Kinos LESEN
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2015.05.22 um 11:27 – Von Catherine Marciano, Sophie Laubie – AFP
Abwesend vom diesjährigen Wettbewerb hat das fragile afrikanische Kino Mühe zu existieren, bleibt aber vorhanden in Cannes: zwei verschiedene Generationen von Regisseuren, der malische Veteran Souleymane Cissé und der junge äthiopische Regisseur Yared Zeleke stellen ihre Filme vor.
“Ich fühle mich wirklich dankbar, glücklich und bin stolz darauf, diesen Teil der Welt zu vertreten”, so Yared Zeleke, 36, der erste äthiopische Filmemacher in der offiziellen Auswahl in Cannes mit seinem Film “Lamb”, der Mittwoch in der Parallelsektion “Un Certain Regard” gezeigt wird.
“Wir gehören zu den Privilegierten”, sagt sein älterer Kollege Souleymane Cissé, 75, der am Donnerstag “Oka” (Das Haus) außer Konkurrenz zeigt. Dieser sehr persönliche Dokumentarfilm ist gebaut um die Vertreibung seiner vier älteren Schwestern aus dem Haus der Familie in Bamako durch einen korrupten Richter.
Engagiert will dieser malische Regisseur – Preis der Jury in Cannes 1987 mit “Yeelen” (Das Licht) -, über die “Korruption der Justizbeamten in seinem Land sprechen, die “zu Gewalt führt.”
Souleymane Cissé hofft, dass seine Anwesenheit nicht mit seinem afrikanischen Ursprung zusammenhängt. “Wir haben die heilige Pflicht, Qualitätsfilme zu machen. Andernfalls ist es besser, Afrika nicht zu präsentieren”, sagte er.
Vor zwei Jahren war Afrika anwesend im Wettbewerb in Cannes mit “Grigris” vom tschadischen Mahamat-Saleh Haroun, und im letzten Jahr mit “Timbuktu” vom mauretanischen Abderrahmane Sissako, der helles Licht auf den radikalen Islam warf und in Frankreich sieben César einschließlich bester Film gewann.
Aber die afrikanische Produktion ist rar, ein Phänomen, das vor allem mit der Schwäche der Kulturpolitik der afrikanischen Länder und dem Verschwinden der Kinos erklärt wird, sagt Souleymane Cissé. “Innerhalb von zwanzig oder dreißig Jahren haben wir alle Filmtheater von Mali liquidiert”, eine Entwicklung, die in vielen afrikanischen Ländern besteht.
Nur Nigeria, bekannt für seine vielen billigen Produktionen bekannt, die “Nollywood”- Filme, zieht sich aus dem Spiel. “Sie machen Spielfilme in zwei Wochen, verbreiten sie auf ihre Kosten, sammeln das Geld ein und starten neu.”
Das afrikanischen Kinos ist “sehr zerbrechlich”, sagt der äthiopische Yared Zeleke, der Film in den Vereinigten Staaten studierte, wo er 20 Jahre lang lebte vor der Rückkehr in in sein Land.
Neben seiner Auswahl fördert Cannes auch Talente durch die Einladung nach Frankreich, um die Finanzierung zu finden.
Dies ist der Fall von Madagaskar’s Regisseur Haminiaina Ratovoarivony, 38, Gewinner des 2015 Preises der Fabrique des Cinémas du monde , die die Entwicklung der Kreation in den Ländern des Südens fördert.
“Es gibt nur noch zwei Kinosäle in der Hauptstadt”, sagte der Regisseur, der weiß, er muss hart verhandeln, um den Film zu verteilen.
Und alle können über den Erfolg von “Timbuktu” von Abderrahmane Sissako träumen.
© 2015 AFP
- Yared Zeleke, premier Ethiopien sélectionné à Cannes, “se pince pour y croire” PORTRAIT – LIRE
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11.05.2015 à 07:30 – Par Sophie LAUBIE – AFP
Yared Zeleke, 36 ans, a le coeur qui bat la chamade. Dans quelques jours, il sera le premier réalisateur éthiopien à fouler le tapis rouge du Festival de Cannes en sélection officielle avec son film “Lamb”. “C’est incroyable ! Je me pince encore pour y croire”, dit-il.
“Je me sens vraiment reconnaissant, chanceux, et fier de représenter cette partie du monde”, a confié le cinéaste à l’AFP à Paris, à quelques jours de l’ouverture du festival.
Il a appris la nouvelle de sa sélection alors qu’il était en train de faire le montage son de son film. “Ca a vraiment illuminé ma journée, ma semaine, mon année, ma vie!”, lance en riant le jeune réalisateur aux cheveux courts, spontané.
Sélectionné à Cannes dans la section dénicheuse de talents “Un certain regard”, “Lamb”, tourné en Ethiopie, est son premier long métrage.
Le film raconte l’histoire d’Ephraim, un enfant de neuf ans qui, après avoir perdu sa mère, est envoyé par son père chez des parents éloignés dans la montagne, accompagné de son inséparable brebis Chuni. Mais son oncle lui demande d’abattre sa brebis pour une fête. Il va alors devoir inventer des stratagèmes pour la sauver.
Yared Zeleke est déjà venu à Cannes en 2013 avec le projet de son film, dans le cadre de l’Atelier de la Cinéfondation, qui permet à de jeunes cinéastes de rencontrer des partenaires potentiels.
Après avoir monté une société à Addis Abeba avec sa productrice ghanéenne, il a bénéficié du soutien de coproducteurs et distributeurs français. Même si, dit-il, “comme pour beaucoup de premiers films, il a fallu se battre pour essayer de boucler le financement”. D’autant plus quand il s’agit d’une histoire “avec des enfants et des animaux qui se passe en Afrique, en Ethiopie”.
– “Paradis perdu” –
Le cinéma africain est “très fragile”, dit Yared Zeleke, qui vit aujourd’hui en Ethiopie après une vingtaine d’années passées loin de son pays.
Financer des films de ce continent, “c’est un défi, jusqu’à ce que les gens commencent à s’ouvrir à l’idée que quelque chose puisse venir de cette partie du monde”, ajoute-t-il.
Mais “alors que l’économie se développe, que de plus en plus de gens sont éduqués, il est temps pour nous, Africains, de raconter nos propres histoires, nourries de nos vies, de nos expériences”.
Né à Addis Abeba, où il a été élevé par sa grand-mère, Yared Zeleke a quitté l’Ethiopie pour les Etats-Unis en 1987, pour retrouver son père qui avait fui la dictature communiste.
Il n’était pas au départ destiné à une carrière dans le 7e Art. Il a d’abord étudié l’agroéconomie “parce qu’il voulait travailler avec les fermiers éthiopiens”, avant de réaliser que “son truc, c’était vraiment de raconter des histoires”.
Formé au cinéma à la New York University, il a notamment eu comme professeur le réalisateur Todd Solondz (“Happiness”), qui l’a “encouragé à faire son film”, raconte-t-il.
En écrivant l’histoire de “Lamb”, le cinéaste a voulu d’une certaine façon parler de sa propre histoire, celle d’un “paradis perdu”.
“J’ai été envoyé aux Etats-Unis, le pays de tous les rêves pour un Ethiopien à cette époque, et peut-être encore maintenant. Mais pour moi, c’était comme un cauchemar parce que je ne voulais pas quitter ma famille et mon pays”, explique le jeune homme, auquel “cela fait du bien d’être de retour”.
A travers notamment la société de production qu’il a cofondée, Yared Zeleke veut aussi “aider le secteur du cinéma” en Ethiopie. Car, explique-t-il, dans son pays, “il n’y a pas encore d’institutions ou de financements pour soutenir la croissance du cinéma. Il y a encore beaucoup à faire”.
“J’ai beaucoup de rêves”, ajoute-t-il. J’aimerais ouvrir des vidéo-clubs pour que les gens aient accès à des films du monde entier, j’aimerais enseigner le cinéma à l’université ou monter des ateliers pour les acteurs et les professionnels du cinéma”.
© 2015 AFP
- Festival de Cannes: présence discrète du cinéma africain LIRE
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22.05.2015 à 11:27 – Par Catherine MARCIANO, Sophie LAUBIE – AFP
Absent de la compétition cette année, le fragile cinéma africain peine à exister, mais reste présent à Cannes: deux réalisateurs de génération différente, le vieux routier malien Souleymane Cissé et le jeune Ethiopien Yared Zeleke, sont venus y présenter leurs films.
“Je me sens vraiment reconnaissant, chanceux, et fier de représenter cette partie du monde”, confie Yared Zeleke, 36 ans, premier réalisateur éthiopien en sélection officielle à Cannes avec son film “Lamb”, projeté mercredi dans la section parallèle “Un Certain regard”.
“On fait partie des privilégiés”, constate son aîné Souleymane Cissé, 75 ans, qui montre jeudi “Oka” (La maison) hors compétition. Ce film de facture documentaire, très personnelle, est construit autour de l’expulsion, grâce à un juge corrompu, de ses quatre soeurs âgées de la maison familiale à Bamako.
Engagé, le réalisateur malien – prix du Jury à Cannes en 1987 avec “Yeelen” (La lumière)-, a voulu parler de la “corruption des fonctionnaires” de justice dans son pays, qui “conduit à la violence”.
Souleymane Cissé espère que sa présence n’est pas liée à son origine africaine. “Nous avons un devoir sacré de faire des films de qualité. Sinon mieux vaut ne pas représenter l’Afrique”, dit-t-il.
Il y a deux ans, l’Afrique était présente en compétition à Cannes avec “Grigris” du Tchadien Mahamat-Saleh Haroun, et l’an dernier avec “Timbuktu”, éclairage lumineux sur l’islam radical du Mauritanien Abderrahmane Sissako, sacré en France par sept César dont celui du meilleur film.
Mais la production africaine est rare, un phénomène qui s’explique avant tout par la faiblesse des politiques culturelles des pays africains et la disparition des salles de cinéma, dit Souleymane Cissé.
“Il y a vingt ou trente ans, on a liquidé toutes les salles de cinéma du Mali”, qui n’en compte plus qu’une, une évolution qui existe dans de nombreux pays africains.
Seul le Nigeria, connu pour ses très nombreuses productions bon marché, les films “Nollywood”, tire son épingle du jeu. “Ils font des longs métrages en deux semaines, les diffusent, récupèrent leur argent et recommencent”.
– Un cinéma ‘très fragile’ –
Le cinéma africain est “très fragile”, confirme l’Ethiopien Yared Zeleke, qui a étudié le cinéma aux Etats-Unis, où il a passé vingt ans avant de revenir vivre dans son pays.
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En dehors de ses sélections, Cannes encourage aussi les talents en les invitant en France pour trouver des financements.
C’est le cas du réalisateur malgache Haminiaina Ratovoarivony, 38 ans, lauréat de la sélection 2015 de la Fabrique des Cinémas du monde, qui favorise l’émergence de la création des pays du Sud.
“Il ne reste que deux salles dans la capitale”, dit le réalisateur, qui sait qu’il devra négocier dur pour distribuer le film.
Tous peuvent rêver au succès de “Timbuktu” d’Abderrhamane Sissako.
© 2015 AFP